Interviewreihe Teil 4 - mit Günther Hansen
Seit 2005 ist Guenther Hansen freiberuflich tätig in Hamburg und Kiel
als Personalberater und Trainer im Bereich Führungskräfte- und
Persönlichkeitsentwicklung. Darüber hinaus arbeitet Guenther Hansen als
Dozent in der Erwachsenenbildung mit dem Schwerpunkt Personalwirtschaft. Zuvor war er tätig als Langjähriger Personalleiter eines Konzerns (Steuerberatung),
geschäftsführender Gesellschafter einer Akademie und Verwaltungsdirektor
einer Klinik. In früheren Jahren hauptamtlich tätig im Leistungsport,
davon einige Jahre im Ausland.
Lieber Günther Hansen, wie erleben
Sie derzeit die Personalarbeit in deutschen Unternehmen?
Trotz permanenter
Diskussionen und einer großen Mengen an Informationsangeboten nehmen sich die
Personalabteilungen immer noch verzerrt
wahr, es fehlt ein realer Blick auf sich selbst und die Bereitschaft, das eigene
Image mal kritisch zu hinterfragen. Ich
sehe in meinem Umfeld immer noch mehr Verwalter als Gestalter.
Welche Herausforderungen sehen Sie in
Zukunft vermehrt für die Personalarbeit in deutschen Unternehmen?
Führungsqualität und
Kommunikationsfähigkeit bleiben die Herausforderungen der Zukunft. Führung generiert
Wachstum und die wichtigste Quelle der Produktivität ist die Schnittstelle
zwischen den Menschen. Nichts Neues also, nur ein erneuter Weckruf.
Was können Personaler tun um diesen
Herausforderungen entgegen zu treten?
Werkzeuge finden, mit denen man Führungsqualität messen kann und dann für die
erforderliche Führungsqualität sorgen. Und
für eine exzellente Kommunikation Sorge tragen, denn diese hat auch Einfluss
auf die Mitarbeiterbindung.
Welche Fehler, oder Verhaltensweisen
sollten aus Ihrer Sicht in Zukunft vermieden werden?
Vermieden werden sollte, den Kontakt zu den Mitarbeitern auf eine rein
verwaltungstechnische Ebene zu beschränken. Fahrlässig wäre es, sich weiterhin nicht an der Gestaltung einer
mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur zu beteiligen.
Welche Gefahren sehen Sie für das
Personalwesen, wenn an den bestehenden Mustern festgehalten werden sollte?
Man hängt die Ressourcen (Mitarbeiter) ab und
verwaltet den Mangel.
Hand aufs Herz, welche
Daseinsberechtigung hat die Personalarbeit in Ihren Augen. Ist Sie aus Ihrer
Sicht vielleicht sogar überflüssig?
HRM ist- und das kann man nur immer wiederholen - ein zentraler Qualitätsbereich im Unternehmen
und trägt ganz entscheidend zur Wertschöpfung bei. Doch wie in allen anderen
Bereich auch, kommt es entscheidend auf die Qualität der Akteure an.
Gibt es noch weitere Aspekte die Sie
mitteilen möchten?
Ja, ich wünschte mir auch
mehr Qualität in den Arbeitsbedingungen, das hat etwas mit indirekter Führung
zu tun. Und das in den Personalabteilungen mehr mit realistischen Zielen
gearbeitet wird, mit pro-aktiver, globaler und mitarbeiterorientierter
Arbeitsweise.
Das Meta-Ziel der
Personalarbeit nicht aus den Augen verlieren: Unternehmensziele und Mitarbeiterbedürfnisse zu harmonisieren.
Vielen
lieben Dank, dass Sie sich die Zeit und Mühe gemacht haben, mir die Fragen zu
beantworten. Ihre Sichtweise ist ein Teil im Mosaik der Möglichkeiten und
Notwendigkeiten. Es gibt viel zu tun, packen wir es an.
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Sie Ihre Meinung zu dem Interview und der allgemeinen Fragestellung teilen?
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Personalwesen)
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