Future Work soll ein Thema dieses kleinen, im Aufbau befindlichen Blogs
sein. Und nun kommt Microsoft um die Ecke und haut mal richtig einen raus. So
soll es also werden, das ist die Blaupause der zukünftigen Arbeit bei
Microsoft. Warum man da digitaler Pionier sein muss? Was hat das ganze
eigentlich mit digital zu tun? Ich fühle mich persönlich ja ziemlich analog,
trotz Job in einem Online Marketing Unternehmen. Vielleicht sollte die
Überschrift eher lauten: „33 Regeln wie man verwöhnte Ypsilonier glücklich
macht“ oder „33 Regeln wie Arbeit steil geht“. Sei‘s drum, man hat nun einmal
diesen Titel gewählt. Ich möchte mich im folgendem mit einzelnen, ausgewählten
Punkten beschäftigen.
Punkt 1: Früher wollten Kunden Produkte besitzen. Heute geht es ihnen um Erlebnisse und Zugang.
Kurz und Knapp, das halte ich für
ganz großen Unfug. Wenn es früher nur darum gegangen sein sollte etwas zu
besitzen, dann hätten die Menschen es nicht genutzt. Wenn es heute nur darum
ginge Zugang dazu zu haben und es zu erleben, dann ständen alle im Media Markt
vor dem größten Fernseher der Welt, kaufen würde ihn aber niemand.
Punkt 2: Früher mussten Unternehmen First Mover sein um einen Markt zu erschließen. Heute müssen sie vor allem das beste Design und die beste Usability bieten.
Punkt 2: Früher mussten Unternehmen First Mover sein um einen Markt zu erschließen. Heute müssen sie vor allem das beste Design und die beste Usability bieten.
Ist das so? Ich glaube offen
gesagt der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Also hat der First Mover doch einen
Vorteil? Wer eine Play Station 3 hat wird wahrscheinlich eine Play Station 4
kaufen statt einer Xbox One. Ich hatte schon die PS 1 und ich bin treu
geblieben, ob die Usability und das Design der andern Konsolen besser sind? Keine
Ahnung, ich kaufe ja eine Play Station (Gewohnheitstier). Appleanhänger hinterfragen
auch nicht ob sie das nächste IPhone brauchen, sondern kaufen es. Ob dabei wirklich die Usability das Thema
ist, gar das oben erwähnte Erlebnis oder einfach nur der Status? Ach warten Sie
mal, das mit dem Status machen wir ja nicht mehr, wir erleben ja und haben
Zugang. Ich erlebe mir später mal das IPhone im Schaufenster. Reicht ja auch…
Punkt 5 und 6: Früher haben Mitarbeiter Befehle befolgt. Heute fordern Sie immer mehr Eigenverantwortung / Früher haben Mitarbeiter Strategien exekutiert. Heute agieren sie selbst unternehmerisch.
Punkt 5 und 6: Früher haben Mitarbeiter Befehle befolgt. Heute fordern Sie immer mehr Eigenverantwortung / Früher haben Mitarbeiter Strategien exekutiert. Heute agieren sie selbst unternehmerisch.
Absolut, diesen Punkten ist nur
zuzustimmen. Wer eigenverantwortlich arbeitet ist motivierter. Er schafft Ergebnisse
anhand eigener Überlegungen, was letztlich Job Enrichment darstellt. Darüber
hinaus denke ich, dass auch sinniger mit den gegebenen Ressourcen umgegangen
wird, denn jeder der Verantwortung trägt sollte auch wissen, dass er seine
Entscheidungen zu rechtfertigen und dafür grade zu stehen hat. Diese
Denkweise sollte unbedingt gefördert und ausgebaut werden.
Punkt 12: Früher haben Angestellte alles der Arbeit untergeordnet. Heut ist Work Life Balance ein wichtiges Incentive.
Punkt 12: Früher haben Angestellte alles der Arbeit untergeordnet. Heut ist Work Life Balance ein wichtiges Incentive.
Hier fühle ich mich recht
ambivalent, allein schon aufgrund der Formulierung. Man lasse sich das mal auf
der Zunge zergehen. Work Life Balance ist ein Incentive, also ein Gimmick von
Unternehmers Gnaden. Im Prinzip stimme ich dem ganzen aber zu, Work Life
Balance ist wichtig und sollte von Unternehmensseite als Grundbedürfnis
akzeptiert und gefördert werden.
Punkt 13: Früher haben Chefs nur gesendet. Heute müssen sie zuhören können.
Punkt 13: Früher haben Chefs nur gesendet. Heute müssen sie zuhören können.
Jetzt mal ehrlich, selbst gute
Könige hatten Berater und mussten zuhören. Despoten senden nur, jeder vernünftige
Leader hört zu. Das man das formulieren muss ist schon etwas traurig.
Punkt 15: Früher entschied die formale Qualifikation, wer im Unternehmen weiter kommt. Heute entscheiden Persönlichkeit, Empathie und Soft-Skills.
Punkt 15: Früher entschied die formale Qualifikation, wer im Unternehmen weiter kommt. Heute entscheiden Persönlichkeit, Empathie und Soft-Skills.
Das hört sich ja fast an als wäre die fachliche Qualifikation
abgeschafft. Oh je, dann hab ich umsonst studiert. Aber schön, dass ich in
Zukunft nur noch nett, verständnisvoll und offen sein muss. Hand aufs Herz,
diese Attribute sind enorm wichtig geworden und werden noch an Relevanz
gewinnen. Dennoch geht es nicht ohne fachliche Kompetenz und wer fachlich
nichts kann wird auch in Zukunft nicht weiter kommen. Sonst wäre ich
Weltberühmter Maler, die Szene stellt sich dann etwa so dar.
Kunstkenner: „Sie haben da nur einen Kleks auf die Leinwand gebracht“
Ich: „Ja, aber ich verstehe Ihre Probleme“
Kunstkenner: „Oh, wenn das so ist sind sie ein begnadeter Künstler,
ich kaufe das Werk für € 1.000.000,00.
Ich: „Oh, super. Hawaii ich komme!“
Punkt 17 und 18: Früher fand Arbeit im Büro statt, heute überall. / Früher dominierte der klassische 9to5 Tag. Heute machen flexible Arbeitszeiten produktiv und effizient.
Punkt 17 und 18: Früher fand Arbeit im Büro statt, heute überall. / Früher dominierte der klassische 9to5 Tag. Heute machen flexible Arbeitszeiten produktiv und effizient.
Man sollte das ganze bitte nicht zu einem Diktat werden lassen.
Flexibilität und Auflösung von Strukturen ist schön. Aber wer sichert dabei,
dass sich Mitarbeiter nicht überall zu Tode arbeiten. Im Gegenzug möchten viele
gar nicht überall Arbeiten, viele Leute sehen eine Trennung von Arbeit und
anderen Lebensräumen sogar als förderlich an. Das hier liest sich so als müsse
jeder davon überzeugt sein und es wollen. Ich fordere da mehr Beachtung der
Bedürfnisse des einzelnen.
Punkt 21: Früher führte das Bauchgefühl des Chefs zu neuen Geschäftsfeldern. Heute sind es systematische Marktforschung und eine mutige Innovationskultur die Mitarbeiter zu Experimenten Einlädt.
Jain, gerade erst habe ich einen Artikel gelesen (den ich leider nicht
als Quelle hinterlegen kann, da ich ihn nicht finde), welcher thematisiert dass
Intuitive, auf Erfahrung basierende Entscheidungen oftmals erfolgreicher sind.
Manager die so entscheiden seien nachweislich erfolgreicher als ebenjene die zu
lange abwägen. Also dem ersten Teil des Punktes möchte ich wiedersprechen. Experimentieren,
neue Wege beschreiten und wie ich es gerne sage „Einfach mal machen“ finde ich
hingegen wichtig und gut. Dieser Teil des Punktes sollte ganz klar gefördert
werden, meiner Meinung nach.
Punkt 24: Früher war erfolgreich, wer Informationen effizient verwaltete. Heute ist es, wer erklären und Wissen teilen kann.
Punkt 24: Früher war erfolgreich, wer Informationen effizient verwaltete. Heute ist es, wer erklären und Wissen teilen kann.
Also ist Kompetenz wohl doch nicht so unwichtig. Fakt ist aber, dass
man wissen immer weitergeben sollte. Ganze Kulturen und Wirtschaftskonstrukte
unserer Geschichte basierten nur auf der Weitergabe von Wissen. Insofern ist
auch schwer vorstellbar, dass in den letzten 50-100 Jahren das Wissen nur verwaltet
wurde.
Dies sind nur einige Punkte, bei weiterführendem Interesse finden Sie die komplette Auflistung unter
https://onedrive.live.com/?cid=be45f3958558f996&id=BE45F3958558F996!2471&ithint=folder,&authkey=!ALpGjfbe5I-zhm4
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Auf jeden Fall will ich trotz viel geäußerter Kritik den Gedanken und
den Hintergrund nicht schmälern. Es ist gut, dass wir uns auch mit diesen
Punkten einer neuen Arbeitswelt nähern, die dem Zeitgeist entspricht und den
aus der Industrialisierung erwachsenen Strukturen den Rücken kehrt. Denn
Evolution ist wichtig und treibt voran. Es bleibt abzusehen welche Punkte sich
durchsetzen und welche zu einem verkümmerten Steißbein werden.
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