Sonntag, 26. Oktober 2014

Quo Vadis – Personalwesen: Was heute schief läuft und morgen anders sein sollte. - Teil 4



Interviewreihe Teil 4 - mit Günther Hansen


Seit 2005 ist Guenther Hansen freiberuflich tätig in Hamburg und Kiel als Personalberater und Trainer im Bereich Führungskräfte- und Persönlichkeitsentwicklung. Darüber hinaus arbeitet Guenther Hansen als Dozent in der Erwachsenenbildung mit dem Schwerpunkt Personalwirtschaft. Zuvor war er tätig als Langjähriger Personalleiter eines Konzerns (Steuerberatung), geschäftsführender Gesellschafter einer Akademie und Verwaltungsdirektor einer Klinik. In früheren Jahren hauptamtlich tätig im Leistungsport, davon einige Jahre im Ausland.

Lieber Günther Hansen, wie erleben Sie derzeit die Personalarbeit in deutschen Unternehmen?

Trotz permanenter Diskussionen und einer großen Mengen an Informationsangeboten nehmen sich die Personalabteilungen  immer noch verzerrt wahr, es fehlt ein realer Blick auf sich selbst und die Bereitschaft, das eigene Image mal  kritisch zu hinterfragen. Ich sehe in meinem Umfeld immer noch mehr Verwalter als Gestalter.

Welche Herausforderungen sehen Sie in Zukunft vermehrt für die Personalarbeit in deutschen Unternehmen?

Führungsqualität und Kommunikationsfähigkeit bleiben die Herausforderungen der Zukunft. Führung generiert Wachstum und die wichtigste Quelle der Produktivität ist die Schnittstelle zwischen den Menschen. Nichts Neues also, nur ein erneuter Weckruf.

Was können Personaler tun um diesen Herausforderungen entgegen zu treten?

Werkzeuge finden, mit denen man  Führungsqualität messen kann und dann für die erforderliche Führungsqualität sorgen.  Und für eine exzellente Kommunikation Sorge tragen, denn diese hat auch Einfluss auf die Mitarbeiterbindung.

Welche Fehler, oder Verhaltensweisen sollten aus Ihrer Sicht in Zukunft vermieden werden?

Vermieden werden sollte, den Kontakt zu den Mitarbeitern auf eine rein verwaltungstechnische Ebene zu beschränken. Fahrlässig wäre es,  sich weiterhin nicht an der Gestaltung einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur zu beteiligen.

Welche Gefahren sehen Sie für das Personalwesen, wenn an den bestehenden Mustern festgehalten werden sollte?

Man hängt die Ressourcen (Mitarbeiter) ab und verwaltet den Mangel. 

Hand aufs Herz, welche Daseinsberechtigung hat die Personalarbeit in Ihren Augen. Ist Sie aus Ihrer Sicht vielleicht sogar überflüssig?

HRM ist- und das kann man nur immer wiederholen -  ein zentraler Qualitätsbereich im Unternehmen und trägt ganz entscheidend zur Wertschöpfung bei. Doch wie in allen anderen Bereich auch, kommt es entscheidend auf die Qualität der Akteure an.

Gibt es noch weitere Aspekte die Sie mitteilen möchten?

Ja, ich wünschte mir auch mehr Qualität in den Arbeitsbedingungen, das hat etwas mit indirekter Führung zu tun. Und das in den Personalabteilungen mehr mit realistischen Zielen gearbeitet wird, mit pro-aktiver, globaler und mitarbeiterorientierter Arbeitsweise. 

Das Meta-Ziel der Personalarbeit nicht aus den Augen verlieren: Unternehmensziele und Mitarbeiterbedürfnisse zu harmonisieren.

 
Vielen lieben Dank, dass Sie sich die Zeit und Mühe gemacht haben, mir die Fragen zu beantworten. Ihre Sichtweise ist ein Teil im Mosaik der Möglichkeiten und Notwendigkeiten. Es gibt viel zu tun, packen wir es an.

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